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10 Route 1.ADEN. Aus Europa für Seeversicherung und Schiffsnachrichtenwesen, die die Namen der
passierenden Schiffe nach London telegraphiert.

Beim Eintritt in den Golf von Aden, die 125-180 SM. breite,
450 SM. lange, bis c. 2700m tiefe westliche Bucht des Indischen
Ozeans zwischen den arabischen Landschaften Jemen und Hadra-
maut
im N. und der afrikanischen Somalihalbinsel im S., schlägt
das Schiff einen fast östlichen Kurs ein (tägliche Zeitverkürzung
23 Min.). Im Winter überwiegen hier Ostwinde, im Sommer starke
Westwinde. Im Mai und September wechseln die Winde (S. 12).
Die Durchschnittstemperatur beträgt Januar bis März 20-26,7°, was
nach der Hitze des Roten Meeres als angenehme Abkühlung emp-
funden
wird, im April 26,7-30°, im Mai und September 29-35°. Die
übrigen Monate sind milder. Die Entfernung von Perîm bis Aden
beträgt 108 SM. Die arabische Küste, eine sandige Ebene mit kahlen
Gebirgen im Hintergrunde, bleibt meist in Sicht.

Drei in Abständen von je 15km der Küste vorgelagerte schroffe
Gebirgsstöcke, Dschebel Amrân (225m), Dschebel Hassan (371m)
und Dschebel Schamschâm (552m), fallen schon von Ferne ins
Auge. Letzterer, ein alter Vulkan mit braungelben, wild zerrisse-
nen
Abhängen, bildet die Halbinsel von Aden (54qkm), die wie
Gibraltar nur durch eine flache Sandzunge mit dem Festland ver-
bunden
ist. Die moderne Hafenstadt, Steamer Point (S. 11), liegt
an der Westecke der Halbinsel, der Tawáhi- oder Tuai-Bucht
zugewendet. Von der nach O. gelegenen alten Stadt Aden (S. 11)
sind nur einige Befestigungen an den Felsen sichtbar.

Aden. Die Nordd. Lloyd-Dampfer ankern in der Regel ca. 2km
westl. von Steamer Point, die übrigen im Innenhafen. Aufenthalt meist
nur 4-8 Stunden. Zahlreiche Händler kommen an Bord (besser kauft man in
den Läden, S. 11). Zu einem flüchtigen Besuch an Land genügen 6 Stunden.
Man erkundige sich genau nach der Abfahrtzeit, da von dem äußeren
Ankerplatz aus 2-3 St. allein auf die Aus- und Einschiffung zu rechnen
sind: Ruderboot die Person ½ Rupie, nach 9 Uhr abends das Doppelte:
Tarif an der Landebrücke angeschlagen; ein Bootinspektor sorgt für Ord-
nung
. Aden hat schon indische Währung, s. S. XVII; im Kleinverkehr
werden deutsche Mark und englische Schilling genommen. Photo-
graphieren
in der Nähe der Befestigungen streng verboten!

Gasth.: H. de l’Europe (Pl. a), H. de l’Univers (Pl. b), beide
am Prince of Wales’ Crescent. Nach der Stadt Aden fährt alle ½ St.
ein Autoomnibus in ½ St. (I. Kl. ½ R.); Wagen (verdeckte viersitzige
Einspänner, sog. Gharries) einschl. der Zisternen (Tanks oder Water-
works
) hin und zurück 3 Rupien. Führer etwa 1 R. die Stunde.

Post und Telegraph (Eastern Telegraph Company; So. geschlossen)
unweit der Landebrücke; Porto- und Telegrammtaxe s. S. XIX.

Deutsches Konsulat (Pl. Ger. Cons.), kommissarisch verwaltet durch
C. E. L. Keppelhoff jun., auch für Österreich-Ungarn und die Niederlande.
Apotheke: Cowasjee Dinshaw & Brothers, westl. vom Hôt. de l’Europe.

Das Klima ist ungemein heiß. Die Temperatur beträgt im Jahres-
durchschnitt
28°, steigt aber in den mittleren Tagesstunden viel höher.
Die Sonnenstrahlung ist in der kahlen Felsumgebung äußerst stark (Tropen-
helm
unbedingt nötig, dunkle Brille nützlich). Auch die Abkühlung nach
Sonnenuntergang mahnt zur Vorsicht. Regen fällt nur in seltenen, oft
jahrelang ausbleibenden heftigen kurzen Güssen (durchschnittlich nur